Göta-Kanal, Vättern und Vänern

Mo., 28.08.2017 Göta Kanal, Tag 1
Tagesetappe: Mem – Berg
Vor uns liegen 15 Schleusen, 2 Seen, 2 Klappbrücken, 4 Rollbrücken, 2 Drehbrücken und eine feste Brücke, auf einer Länge von 55km.
Check in ist um 8:30Uhr, Abfahrt in Mem um 9 Uhr.
In Mem erfolgte 1832 die große Einweihung des Göta Kanals. Vorbei geht es an der mittelalterlichen Stadt Söderköping, durch den Asplången See nach Norsholm. Von dort nochmal 27sm über den Roxen See zum Yachthafen Berg.

Der Wecker klingelt😏. Ist schon ungewohnt, wenn man die letzten Monate nicht auf die Uhrzeit achten musste. Die Sonne scheint und es ist das perfekte Wetter, um sich an den 5-Knoten-Takt für die nächsten Tage zu gewöhnen. Punkt halb neun öffnet das Büro zum Einchecken. Wir sind für den zweiten Konvoi eingeteilt und teilen uns die Schleusen mit einer schottischen 47-Fuß-Yacht. Der erste Konvoi fasst 4 Schiffe, und der Trimaran bildet allein das Schlusslicht. Bevor wir den Roxen See erreichen, wird unserem Konvoi mitgeteilt, dass wir heute Abend noch nach Berg durch die Schleusentreppe Carl Johan hochgeschleust werden, da der Wasserstand im Roxen See zu niedrig sei, um vor der Schleuse festzumachen. Es scheint nur unsere beiden Boote zu betreffen, hm, mal schauen, was uns am andern Ende wirklich erwartet. Über dem See hat es sich zugezogen, mit Segeln wird es mal wieder nichts, der Wind steht uns auf der Nase, es ist bereits 17 Uhr, und wir sind froh, wenn wir gegen 21 Uhr im Hafen sind. Also weiter den Diesel verheizen. Von einer angeblichen Mittagspause war nichts zu spüren, aber wir waren ja gut prepared😉. Die Carl Johan Schleusentreppe mit den 7 Schleusenkammern steht am anderen Ufer des Roxen Sees für uns bereit. Nach dem Endspurt machen wir kurz vor halb neun im Gasthafen von Berg fest und kommen endlich nach 12 Stunden „Arbeit“ zu unserem wohlverdienten Anleger😅. Es dämmert bereits und der zunehmende Halbmond steht am Horizont. Um halb zehn trifft auch der zweite Konvoi im Hafenbecken ein. Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt, drei Boote sind ausgeschieden, somit starten wir morgen nur noch mit 4 Segelbooten die nächste Tagesetappe.

Di., 29.08.2017
Göta Kanal, Tag 2
Tagesetappe: Berg – Borenshult, (Motala)
Vor uns liegen 16 Schleusen, 1 See, 2 Klappbrücken, 7 Rollbrücken und 2 Aquädukte auf einer Länge von 34km.
Abfahrt an der Schleusentreppe Carl Johan in Berg um 9 Uhr.
Die Tagesetappe beginnt mit der größten Sehenswürdigkeit des Göta Kanals, der Schleusentreppe Carl Johan, in deren Schleusen wir einen Höhenunterschied von 18,8m überwinden. Nach vier weiteren Doppelschleusen folgt eine Strecke mit zwei Aquädukten bis Borensberg. Die folgende Schleuse wird noch, wie in früheren Zeiten, von Hand betätigt. Von dort nochmal 13km über den Boren See zum Hafen Borenshult, unterhalb der Schleusentreppe.

Heute Morgen sind wir schon vor dem Wecker wach. Es ist recht warm, die Sonne scheint, mehr kann man nicht verlangen👌. Pünktlich um 9 Uhr starten wir mit den ersten Doppelschleusen. Die schottische Yacht führt den Konvoi an! Das Absetzen vor den Schleusenkammern ist immer ein Abenteuer für sich. An den Schleusen warten schon etliche Touristen, um den Schleusengängen zu zusehen bzw. im Weg zu stehen😂. Es sind überwiegend Deutsche, und von vielen werden wir mit Fragen bombardiert. Nach der vorerst letzten Schleuse sammeln wir uns und setzen die Fahrt im großen Konvoi durch die Kornkammer Schwedens fort, vorbei an Feldern, Wiesen, Kühen, Schafen und Pferden, überqueren zwei Aquädukte und passieren etliche Brücken. Auf dem Boren See weht ne steife böige Brise, wir schlagen das Achterstag an und setzen für eine Stunde die Sturmfock. Endlich Ruhe im Schiff😊. Am anderen Ufer ist für heute Schluss und wir legen uns unterhalb der Schleusentreppe an den Kai. Eine große Gruppe Graugänse hat sich vor dem Hafenbecken versammelt, Enten schnattern durcheinander. Für eine kleine Hunderunde bis zum Hafenkiosk oberhalb der Schleusentreppe können wir uns gerade noch aufraffen, und schwups haben wir ein Eis in der Hand. Zurück an Bord kommt der Grill zum Einsatz. Gegen Abend rücken wir dann die Bänke am Kai zusammen und verbringen unseren letzten gemeinsamen Abend mit den vier Crews.


Mi., 30.08.2017
Göta Kanal, Tag 3
Tagesetappe: Borenshult, (Motala) – Forsvik.
Vor uns liegen 6 Schleusen, 2 Seen, 3 Klappbrücken, 1 Rollbrücke, 3 Drehbrücken und eine feste Brücke, auf einer Länge von 44km.
Abfahrt Schleusentreppe Borenshult um 8 Uhr.
Die Schleusen von Borenshult bilden mit 5 Kammern die zweitgrößte Schleusentreppe des Göta Kanals. Im Hafen von Motala besteht die Möglichkeit für einen Stadtbummel. Danach steht die Überfahrt des Vätternsees an, zweitgrößter See Schwedens, 32,5km. Um 18Uhr öffnet die Straßenbrücke in Karlsborg. Von dort aus geht es über den See Bottensjön weiter zum Yachthafen nach Forsvik, dem Heimathafen des Raddampfers Eric Nordevall II.

Um der Tour etwas Abwechslung zu verschaffen, beginnt die Fahrt heute schon um 8Uhr, heftig früh, da wir noch bis in die Nacht hinein zusammensaßen. Als wir uns aus der Koje schälen liegt Nebel über dem Boren See. Nach der Schleusentreppe sammeln wir uns wieder zu einem gemeinsamen Konvoi Richtung Motala. Wider erwartend klart es gegen 9 Uhr auf und die Sonne verwöhnt uns wieder😊. Zeit fürs Frühstück. In Motala machen wir einen Zwischenstopp. Die Zeit verbringen wir mit Einkaufen. Der nächste Supermarkt liegt am anderen Ende der Stadt, was uns zu einem ausgiebigen und schweißtreibenden Landgang verhilft😅. Zeit, um in den Boutiquen zu schnökern, bleibt nicht. Nachdem wir alles verstaut haben, bereiten wir die Maxima für die folgende Segeletappe über den Vättern vor, d.h., alle Leinen und Fender sicher verstauen, die Schoten wieder einfädeln, das Groß abdecken und die Layjacks richten. Arbeit pur! Wir haben Glück, der Wind hat bereits auf SW gedreht und wir können den See unter Segeln passieren👌. Mit teils bis zu sieben Knoten Rauschefahrt setzen wir im Sonnenschein nach Karlsborg über. Ganz ungewohnt nach so langer Zeit mal wieder das Vollzeug einzusetzen. Die Luna und der Trimaran haben sich in Motala ausgeklinkt, somit hat sich unser Konvoi von anfänglich sieben auf zwei Boote reduziert. Vor der Straßenbrücke in Karlsborg haben wir gerade noch ausreichend Zeit das Groß zu verstauen und abzudecken, bevor vereinzelte Regentropfen fallen👍. Die Aequitas ist mittlerweile ebenfalls an der Brücke eingetroffen, und wir nutzen gemeinsam die Chance schon um halb sechs die Brücke zu passieren😉. Die verbleibende Strecke bis zum Hafen nutzen wir für die Zubereitung des Abendessens. Kaum haben wir die Leinen im Gasthafen von Forsvik vertäut, setzt Dauernieselregen ein. Perfektes timing! Nach dem Abendbrot wagen wir uns trotz der Feuchtigkeit noch mal für einen kurzen Spaziergang durch Forsvik von Bord. Hier befinden sich ein Industriemuseum und eine Gießerei, wo viele Beschläge für die Kanalschleusen gegossen wurden. Zu dieser späten Stunde sind die Türen jedoch für uns verschlossen. Mit Schafgeblöke fallen wir erschöpft in die Koje.

Do., 31.08.2017
Göta Kanal, Tag 4
Tagesetappe: Forsvik – Töreboda
Vor uns liegen 2 Schleusen, 1 See, 2 Klappbrücke, 4 Rollbrücken, 1 Eisenbahn-Klappbrücke, auf einer Länge von 39km.
Abfahrt Schleuse von Forsvik um 9 Uhr.
Die Schleuse von Forsvik wurde bereits 1813 gebaut und ist damit die älteste Schleuse des Göta Kanals. Danach geht es durch den Viken See mit seinen schmalen Durchfahrten, tiefen Wälder und kleinen Inseln. In Tåtorp wird die Schleuse noch, wie in alten Zeiten, von Hand betätigt. Die schleusenfreie Strecke bis zum Hafen in Töreboda ist von Laubwald und einer gepflegten Agrarlandschaft gesäumt.

Es regnet, eigentlich ein Grund in der Koje zu verharren, aber unser Törn geht weiter! Kurz nach halb neun kommt unser heutiger Tourenguide Anna freudestrahlend vorbei und gibt uns Informationen für den ersten Abschnitt. Es wird Zeit uns in die Trockenanzüge zu begeben😂.
Die folgende Schleuse ist die älteste und größte Schleuse im Göta Kanal mit 1000m³ Wasser, verglichen zu den anderen Schleusen, die lediglich 700m³ fassen. Sie wurde in den Fels gesprengt und ist an den Wänden dementsprechend uneben. Ihr Hub beträgt 3,5m, und durch sie wird der Wasserstand des Vättern reguliert. Die dahinter liegende eiserne Klappbrücke ist die größte Schwedens. Sie wurde ebenfalls 1813 gebaut, ist heutzutage außer Betrieb, und in aufgeklappter Stellung ein Kulturdenkmal.
An der darauf folgenden Klappbrücke versagt die Fernbedienung, somit müssen wir kurz am Steg festmachen, bevor Anna die Brücke per Hand öffnet. Danach geht es für uns 22,8km über den See Viken, der höchsten Wasserfläche des „ blauen Bandes“, mit knapp 92m über dem Meeresspiegel. Gegen 11Uhr lässt der Regen nach, juhu 😊, und wir schlängeln uns durch die engen Passagen des Kanals, immer im Kielwasser der Schotten.😉.
Mit der nächsten Schleuse geht es für uns nur noch bergab, gen Vänern. Da diese Schleuse von Hand betrieben wird, übernimmt Martin die ehrenvolle Aufgabe, die beiden Schleusentore an unserer Backbordseite zu schließen und zu öffnen. Um 14Uhr erreichen wir den Gasthafen von Töreboda. Die Hunderunde ist ernüchtern, im Ort gibt es nichts zu sehen, keine Geschäfte weit und breit, und das Restaurant vor dem wir liegen hat geschlossen😏. Wir holen noch ein paar Kleinigkeiten aus dem Supermarkt und legen uns zum Lesen auf die Couch, während draußen der Regen wieder eingesetzt hat. Auch hier hatte der Liquidshop keinen Pastis für Martin im Sortiment. Brutus II umsorg uns mit Wärme, wie schon an den letzten Abenden. Wir hauen noch ein paar Buletten in die Pfanne für den morgigen Trip, und verspeisen zum Abendbrot eingelegte und gebratene Heringe. Mit Entengeschnatter im Hintergrund geht es etwas später ab in die Koje.

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Fr., 01.09.2017
Göta Kanal, Tag 5
Tagesetappe: Töreboda – Sjötorp
Vor uns liegen 19 Schleusen, 2 Klappbrücken, 5 Rollbrücken, 3 Drehbrücken, 1 Eisenbahn-Drehbrücke, auf einer Länge von 19km.
Abfahrt in Töreboda um 9 Uhr.
Die Schleusenanlage von Hajstorp und die Riksberg-Schleusen sind ein beliebtes Ausflugsziel. Nach dem stattlichen Hotelgebäude von Norrkvarn passiert man das Örtchen Lyrestad. Die Göta Kanalfahrt endet mit dem Abschleusen nach Sjötorp, einem malerischen Kanalörtchen am Vänernsee.

Wir werden mit Entengeschnatter geweckt und die Sonne blinzelt durch die Fenster. Nachdem wir uns aus der Koje geschält haben, kommt Nebel auf. Alles an Deck ist noch pitschnass vom gestrigen Regen. Die Aequitas-Crew wird unruhig, und wir legen bereits schon um 8:30Uhr ab. Dementsprechend lange müssen wir vor der ersten Straßenbrücke warten, die um kurz vor 9Uhr für uns öffnet🙃. Danach läuft die Fahrt wir am Schnürchen. Alle Brücken und Schleusen stehen für uns parat. Auf dieser letzten Tagesetappe geht es in den Schleusen nur noch bergab.
Zwei Stunden später hat die Sonne ein Erbarmen mit uns, so dass wir uns nach und nach wieder unserer Klamotten entledigen können😊.
Nach fünf Tagen Göta-Kanal erreichen wir gegen 14:15Uhr den Gasthafen von Sjötorps am Vänern, nach insgesamt 58 Schleusen, 50 Brücken, 2 Aquädukten und 5 Seen, auf einer Länge von 190,5km. Die tatsächliche Kanalstrecke selbst beträgt nur 87,3km und wurde von 58.000 schwedischen Soldaten ohne Maschinen gegraben. Wir entschließen uns in Sjötorps zu übernachten, in der Hoffnung morgen unter Segeln die erste Etappe über den Vänern zu meistern.
Nach einem doppelten Anleger haben wir wieder genug Elan, um das Boot abzuspülen, die Fenderbezüge vom Schleusenschlamm zu befreien, sämtliche Leinen zum Trocknen aufzuhängen und die Waschmaschinen zu speisen. Ebenfalls kippen wir den Diesel aus den Reservekanistern in den Tank, und holen uns an der Tankstelle neuen Treibstoff. Vor dem Abendbrot nehmen wir die Einladung der Aequitas auf ein Glas Wein an😊. Dem Smalltalk folgt ein schöner Sonnenuntergang am Horizont, der erste seit knapp zwei Monaten. Nach dem Abendbrot werfen wir noch einen Blick in den sternklaren Himmel, bevor wir mit einem Buch in der Hand in der Koje verschwinden.


Sa., 02.09.2017
Die ersten Sonnenstrahlen wecken uns durchs Fenster in der Koje. Es verspricht ein schöner Tag zu werden. Kurze Zeit später legt sich eine dünne Wolkenschicht über den Hafen und es wird etwas diesig. Die Aequitas hat sich bereits auf den Weg nach Spiken gemacht, während wir noch gemütlich unser Frühstück im Cockpit genießen. Als wir gegen halb elf die Leinen lösen reißt der Himmel wieder auf, und die Sonne begleitet uns auf dem Weg über den Vänern. Wir haben das Groß gesetzt und warten auf die entsprechenden Knötchen Wind, um die Yanmarfock verstummen zu lassen. Nach drei Stunden ist es soweit, der Wind reicht, um uns mit gut 5 Knoten über den Teich zu schieben. Wir peilen den gleichen Hafen wie die Schotten an und laufen in Spiken ein. Schon bei der Einfahrt zum Hafen sind wir irritiert, an der besagten Tonne können wir nicht abbiegen, eine Reihe Bojen liegt im Weg und verhindert die Einfahrt. Etwas später taucht ein kleines Hinweisschild mitten im Wasser auf die Zufahrt zum Hafen Spiken auf. Beim Einlaufen steht Wind im Hafen, wir sehen Mooringbojen, machen uns diesbezüglich startklar, und versuchen dann spontan an einem Steg längsseits zu gehen. Mit dem unüberlegten Anlegen haben wir uns nach knapp 2000sm mit dem heutigen Manöver selber disqualifiziert. Der Steg stand im Weg, aber er hielt der Maxima stand😫. Irgendwie schaffen wir es dann doch noch, vielleicht nicht so elegant wie üblich, die Leinenverbindung herzustellen. Martin ist zerknirscht, obwohl nichts weiter passiert ist, nicht mal ein Kratzer ist zu sehen. Selbst die Pizza, die wir gerade noch im Selbstbedienungsbistro ergattern können und uns auf der sonnenbeschienen Westterrasse einverleiben, holt ihn nicht von der Palme. Als der Hafenmeister das Geld kassieren kommt, spricht er von einem Wasserstand 30cm über Normal, was uns und unseren schwedischen Bootsnachbarn leicht wundert. Die Hafentiefe ist mit 2,5m ausgeschrieben und wir liegen mit dem Bug auf 1,8m Tiefe. Auch die Aequitas sprach von leichter Grundberührung beim Anlegen🙃. Naja, noch bewegen wir uns im Wasser. Nach ein paar Buchseiten legen wir uns zeitig in die Koje. Wir wollen morgen früh nach Vänersborg aufbrechen, da gegen Abend eine neue Wetterfront das Gebiet heimsuchen soll.

So., 03.09.2017
Wir sind vor dem Wecker wach, was wir der Sonne, die durch die Fenster scheint, zu verdanken haben. Trotzdem würden wir uns gern nochmal umdrehen, aber der See ruft. Während der Wasserkocher läuft werden die Stullen fürs Frühstück geschmiert und alles dingfest gemacht. Nach einem Becher Kaffee im Cockpit machen wir uns kurz nach 8Uhr auf den Weg. Gut 35sm liegen vor uns bis nach Vänersborg, und der NO verspricht mit 3-5 Bft. einen herrlichen Vorm-Wind-Kurs. Die Aequitas ist ebenfalls startklar und legt kurz nach uns aus Spiken ab. Die erste Stunde geht es unter Motor durch den betonten Ekens skärgård. Eine geniale Kulisse in der Morgensonne👌, vereinzelt liegen Boote am Felsen oder vor Anker, die Heidebüsche schimmern lila vom Felsen. Die engste Stelle ist der Strömsund, eine 2,6m tiefe und 7m breite Durchfahrt, die mit Betondalben auf jeder Fahrwasserseite nur im Einbahnverkehr befahrbar ist. Kurze Zeit später können wir das Vollzeug rausholen und fahren hintereinander im Schmetterling platt vorm Lacken. Ein strahlend blauer Himmel ohne eine Wolke liegt über uns. Das Traumwetter schlechthin. Kurz vorm Ziel schieben uns Böen von 6 Bft. mit gut sieben Knoten durchs Wasser. Zeitweise sah es so aus, als würde uns die Aequitas einholen, aber schlussendlich behalten wir die Nase vorn😅. Kurz vor der Dalbo-Brücke fällt das Tuch und wir warten auf das Signal zur Brückenöffnung. Über UKW-Kanal 9 halten wir die Auskunft, dass die Brücke zur Öffnung für uns vorbereitet wird. Nach der darauffolgenden Eisenbahnbrücke biegen wir links ins Hafenbecken von Vänersborg ein und vertäuen uns mit der Nase nach NO längsseits am Schwimmsteg. Kaum, dass wir die Leinen verzurrt haben, steht auch schon der Hafenmeister neben uns, ungewöhnlich zu dieser Stunde. Wie sich hinterher herausstellt, haben wir direkt vor seinem Motorboot angelegt, auf dem er am Wochenende seinen Dienst tut😂. Nach einem wohlverdienten Anleger in der Sonne kümmern wir uns um das Baumkleid und verstauen alles wetterfest an Bord. Die Wetterprognose hat sich für die nächsten Tage nicht geändert, Regen und dunkle Wolken sind zu erwarten.
Die Aequitas-Crew wird morgen zurück nach Schottland fliegen, und somit helfen wir ihr an einem sicheren Platz an Mooringleinen festzumachen. Bis zum Sonnenuntergang sitzen wir noch an Deck und genießen unser Abendessen, bevor wir nach langer Zeit mal wieder die Kuchenbude aufbauen. Greg und seine Frau schauen noch kurz auf ein Glas Wein vorbei, um sich von uns zu verabschieden. Damit hat sich nach 7 schönen Tagen unser kleiner Konvoi aufgelöst😔. Nach ein paar Buchseiten fallen wir in den Tiefschlaf.


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