Ålands

Do., 22.06.2017
Heute hat Margrit Geburtstag. Von hier aus ❤️-lichen Glückwunsch 🍄☘️🎂.

Heute soll es auf die Ålands gehen. Der Wecker klingelt um 03:45Uhr und um 04:20Uhr haben wir bereits abgelegt. Eine Stunde motoren wir den Sund von Turku gen Süden, dann können wir endlich die Segel setzen😊. Die Sonne scheint, der Wind ist gut und somit erreichen wir schon nach 9,5 Stunden und 50sm unser Ziel auf den Åland-Inseln, den Gasthafen von Sandvik. Nach der langen Fahrt sind wir hungrig und laben uns an Nudelsalat mit Buletten. Wir bezahlen die Hafengebühr für drei Tage, buchen gleich die Sauna für Freitag und nehmen uns geräucherten Butt mit für das Abendessen. Nach einem kleinen Mittagsschläfchen sitzen wir mit den Büchern im Cockpit und genießen einfach nur die Aussicht.


Fr., 23.06.2017
Es ist Mittsommernacht, ein gesetzlich nicht anerkannter Feiertag (Geschäfte, Schulen, Verwaltungen meist geschlossen, Bankenfeiertag).
Sonnenaufgang ist um 04.03 Uhr und eine viertel Stunde später ist sie in voller Größe über den Wipfeln der Bäume in der Bucht von Sandvik zu sehen. Beim Aufstehen weht eine leichte Brise aus Ost und am Himmel ist kein einziges Wölkchen zu sehen. Über Nacht hat sich kein Boot mehr in die Bucht geschlichen, was wahrscheinlich an der Wettervorhersage für die nächsten Tage liegt. Normalerweise soll die Bucht über Mittsommer gut frequentiert sein. Am Vormittag werden frische Birkenäste zur Zierde an einige Stellen im Bereich des Anlegers „angeschraubt“. Ein Boot ist bereits mit einer Flaggengirlande geschmückt 😊 und wir schließen uns an, basteln aus dem Flaggenalphabet zwei Girlanden und ziehen diese Achtern und parallel zur Fock hoch. Wir spazieren ein kleines Stück über das Eiland, suchen uns einen schönen Felsen für die Aussicht über die Buchten und schleckern anschließend ein Eis. Zum Spätnachmittag haben wir für eine Stunde die Sauna gemietet. Zwischen den Saunagängen liegen wir auf dem Felsen in der Sonne und genießen unser Cider, echt herrlich!!! Am Abend gesellen wir uns zu der gemischten Gesellschaft am Grillplatz und nehmen dort unsere Mahlzeit ein. Der Steg hat sich gefüllt und an 6 Booten wehen nun die Fahnen. Was für ein ruhiger Sommertag!!!


Sa., 24.06.2015
Mittsommertag, gesetzlicher Feiertag.
Es regnet und ist diesig, d.h., wir bleiben einfach liegen und quälen unsere Bücher. Schön, dass wir Zeit haben und nicht in Ölzeug raus müssen, sondern dass am Nachmittag wieder die Sauna auf uns wartet😊. Die Girlande wird aufgeknotet und die einzelnen Flaggen wandern zurück in die Tasche. Das Bootsroulett geht ohne uns weiter, am Abend haben wir wieder neue Nachbarn und der Himmel klart auf.

So., 25.06.2017
Nach einem leckeren Frühstück mit Lachs buchen wir in der kleinen Hafenmeisterhütte alles was geht: eine weitere Übernachtung in Sandvik, die Waschmaschine, den Trockner, die Sauna und zwei Fahrräder 😉. Auf das Kajak wollen wir jedoch verzichten. Auf geht es für zwei Stunden einmal quer über das Eiland Kökar. Ziel ist Peders Aplabod, Gårdsbutik & cafe. Bier zur Erfrischung gibt es nicht, aber mit einem Kaffe sitzen wir auf der Terrasse und verewigen uns in das Gästebuch. Es ist wirklich ein schöner Fleck Erde. Wo man auch hinschaut Natur pur, ab und an mal eine Hütte, freundliche Fahrradfahrer und Leute an der Straße die grüßen und ab und zu blitzt eine Wasserfläche auf.
Da die Sonne heute wieder aus allen Knopflöchern scheint, können wir unsere Pausen zwischen den Saunagängen auf dem Felsen liegend bei nem Kännchen Bier genießen.

Mo., 26.06.2017
Der Wecker klingelt gegen 8Uhr. Der Regenschauer vorm Klingeln und ein kurzer Blick auf den Wetterbericht lassen uns wieder mit einem Becher frisch gebrühtem Kaffe unter der Bettdecke verschwinden. Wir bleiben noch einen Tag länger😉. Zum Mittag geht es wieder zur kleinen Hütte und wir ordern „the same procedere as yesterday without washing machine“😊. Der Hafenmeister bietet uns daraufhin lächelnd einen Saisonliegeplatz zu günstigen Konditionen an. Mit dem Fahrrad besuchen wir die Kirche und die Franziskuskapelle, trinken einen Kaffee am Fähranleger und radeln zurück zum Hafen. Heute bleibt der Steg fast leer. Nur 5 Boote haben sich für die Nacht vertäut. Das Eisfach im Kühlschrank lassen wir abtauen, während wir uns wieder mal gemütlich in die Sauna verziehen😂. Es gibt nichts Schöneres bei diesen gemäßigten Temperaturen. Nach einer ordentlichen Portion Spaghetti gehts in die Koje. Vielleicht klappt ja Morgen der Aufbruch Richtung Kumlinge.


Di., 27.06.2017
Das Wetter können wir nicht ändern, also lösen wir gegen Mittag die Leinen. Wir verabschieden uns bei Hafenmeister und bedanken uns für den sehr angenehmen Aufenthalt und verlassen Sandvik mit ein paar Bananen und einem Åländskt svardbröd unterm Arm. Angesagt ist WNW mit 5-6Bft., vielleicht können wir ein paar Meilen unter Segeln machen. Weit gefehlt, der Wind kommt nördlicher, also motoren wir ein Stück und lassen nach knapp 9sm den Anker in der Bucht von Sälsö fallen. Noch ist der Himmel bewölkt, aber ab Nachmittag soll die Sonne wieder Oberhand gewinnen, mal schauen. Mittlerweile haben schon einige Sachen die von anderen Seglern achtlos zurückgelassen worden, den Weg zu uns an Bord gefunden😃. Unter anderem eine Angel, mit der Martin nun in der Bucht sein Glück versucht. Das Vogelgezwitscher findet unsere Gehörgänge wenn Brutus eine Pause einlegt.
Ach ja, wer glaubt, nur weil es Ende Juni ist könnte man auf lange U-Hosen und den Heizlüfter abends verzichten, der irrt. Aber einen großen Vorteil hat das Ganze, es sind nicht viele Boote unterwegs und selbst die Mücken wollen bei dem Wetter nicht geboren sein.
Der Wind lässt nach, wir liegen in der Ankerbucht wie in Abrahams Schoß. Alle paar Stunden kommt eine kleine Fähre vorbei und lässt die Maxima sanft in dem leichten Schwell schaukeln.


Mi., 28.06.2017
Was für ein Tagesbeginn! Die Sonne lacht und wir können gemütlich im T-Shirt im Cockpit frühstücken. Gegen 11Uhr lichten wir den Anker und machen uns mit der Yanmarfock auf nach Glada Laxen, dem fröhlichen Lachs. Ein frischer, vielleicht eher sehr frischer NW-Wind steht auf dem Programm und unser Ziel liegt mal wieder gegen an. Die Urlaubszeit der Finnen hat wohl begonnen, kaum haben wir die Bucht verlassen sehen wir gleichzeitig sieben Segler auf dem Wasser, einschließlich drei Jetski’s. Die großen Jumbofähren aus Mariehamm geben sich die Klinke in die Hand. Für eine halbe Stunde können wir die Genua ausrollen, dabei machen sich gleich die sommerlichen 11Grad bemerkbar. Wärmer ist es dann doch unter Motor gegen an und die Sonne im Heck😊. Knappe drei Meilen vor unserem eigentlichen Ziel sind wir dann doch neugierig auf den Kumlinge Gasthamn. In Glada Laxen werden wir sowieso bis mind. Samstag verweilen, da ein kleines Sturmtief am Freitag über die Ålands zieht. Der Hafen ist nett, wir liegen mit 8 Booten ab den Heckbojen am Steg. Da es an Land deutlich wärmer ist kommen die kurzen Hosen wieder zum Einsatz. Wir buchen uns die Sauna, diesmal ohne Dusche, dafür mit Wassereimern, deren Inhalt wir uns auf der Veranda über unseren Alabastakörper kippen können😂. Einfach göttlich! Hungrig aus der Sauna kommend streifen wir uns noch kurz ne lange Hose über und setzen uns in den Wintergarten vom Restaurant Kastören. Vom Essen, geschmortes Lamm in Sahnesoße mit Pellkartoffeln, sind wir positiv überrascht.

Do., 29.06.2017
Für heute steht die große Fahrt zum kleinen Anleger Glada Laxen auf Bärö an. Wir stehen recht früh auf und warten im Cockpit bis wir ablegen können. Wir können schließlich nicht zu früh ankommen, sonst liegen vielleicht noch zu viele Boot im „Hafen“😃. Für die bevorstehenden 2,74sm werden wir ca. 45 Minuten benötigen. Hm, vom Wetter her ist es ein perfekter Segeltag, man muss halt Prioritäten setzen. Belohnt werden wir mit einem sonnigen Liegeplatz vor der kleinen Bootshalle, völlig windgeschützt umgeben von Kiefern. Die restlichen zwei Segler sind dabei abzulegen und wir für kurze Zeit allein. Wir genießen das Frühstück, bezahlen das Hafengeld, buchen einen Tisch in dem Restaurant von Hendrik Beckmann und besteigen mit Fotoapparat bewaffnet den Aussichtsturm. Bor, wat für ne Aussicht. Ein kleiner Teil der Inselwelt liegt uns zu Füßen.
Zwei kleine Motorboote leisten uns kurze Zeit später Gesellschaft. Süchtig nach Wärme liegen oder sitzen alle den ganzen Tag in der Sonne. Heute Abend findet in Sotschi das Halbfinale im ⚽️ Federation Cup 2017 zwischen Deutschland und Mexiko statt, somit bauen wir das erstmal auf unserer Reise die Schüssel auf, um den Einzug unserer Mannschaft ins Finale mitzuerleben.
Das Abendessen ist lecker und der Sonnenuntergang um 23:06Uhr direkt vor unserer Haustür👌.


Fr., 30.06.2017
Es steht mal wieder eine Windwarnung an. Also genießen wir die herrliche Atmosphäre bei Sonnenschein in der Bucht vom Glada Laxen. Die Internetverbindung ist perfekt, wir nutzen die Chance und füllen unsere Internetseite bis Hanko🙃. Am Abend lassen wir uns nochmal im Restaurant verwöhnen, geben unsere Route für morgen in den Kartenplotter und verschwinden mit dem Buch in der Koje.


Sa., 01.07.2017
Der Wind hat nachgelassen und wir brechen gegen Mittag auf in Richtung Mariehamn. Vor dem Ablegen tauschen wir noch die Gasflasche, backen die Brötchen auf und frühstücken dann unterwegs. Mit halbem Wind und Raumschot treiben wir gen Süden, die Sonne versteckt sich hinter den Wolken, lässt aber Wärme durch☺️. Gegen Abend suchen wir uns in einem kleinen Fjord ein Plätzchen zum Ankern. Es soll in der Bucht bei Högbolstad sein, ca. 60 Grad, 20 Minuten N und 020 Grad, 04 Minuten O.
Diese kleine Ausbuchtung ist nicht als Ankerplatz ausgewiesen, dafür recht hübsch mit Schafen und Pferden auf den Weiden, Schwänen im Schilfgras und zwei schönen Hütten am Hang, aus denen einzelne Stimmen herüber wehen. Wir schmeißen den Grill an, der Kühlschrank spendiert Schweinefilet, Schafskäse und Brötchen zum Aufbacken, backen ein Brot fürs Frühstück und schauen beim Sonnenuntergang der rötlichen Färbung der Wolkendecke zu.


So., 02.07.2017
Es ist bewölk und wir lichten zum Mittag den Anker unter Segeln. Wat für’n Spaß. Kein Angler- sondern Ankerglück. Im Anker liegt ein großer Stein, welcher sich nicht abschütteln lassen will. Er füllt die Ankerschaufel aus, hat keine Kanten die wir zu fassen kriegen und lässt uns ne Zeit lang rumexperimentieren. Aber dann ist es geschafft, wir haben ihn rausgehebelt👍.
Kurz unter Motor, dann kommen wir mit den Segeln voran. Wir haben extra so lange in der Bucht verharrt, bis die Luft feucht wird und wir den Friesennerz zur Schau tragen können😂. Die nassen Segel werden verstaut und wir warten vor der Brücke zum Osthafen von Mariehamn mit einigen Yachten bis zur Öffnung. Am Abend schmeißen wir die Waschmaschine und den Trockner an, nehmen einen Saunagang und schauen dann das Endspiel im ⚽️ Federation Cup 2017. 🇩🇪gewinnt!
Zur Nacht hin hat es sich so zugezogen, dass man nicht mehr über den Hafen blicken kann.

Mo., 03.07.2017
Die Sonne lacht und wir machen uns gegen Mittag auf Mariehamn zu erkunden. Wir schlendern durch eine schöne Baumallee, die den Osthafen mit dem Westhafen verbindet. Mittendrin befindet sich die recht neue Kirche von Mariehamn. Kaum haben wir diese betreten werden wir von einer netten Dame angesprochen und gefragt, ob wir Zeit und Interesse an einer Führung durch die Kirche haben😊. Natürlich! Sie freut sich und erzählt uns mit einem strahlenden Lächeln alles über die Entstehung der Kirche. Wir bedanken uns und wollen weiter zum Dreimaster, der Pommern. Hm, an ihrem Platz liegt sie nicht und es gibt auch kein Hinweisschild auf ihren Verbleib. Naja, dann schauen wir uns halt den Westhafen an. Nach einer kleinen Biegung tauchen die Masten der Pommern auf, sie liegt nun hinter dem Hafen und wird restauriert.
Gegen 14Uhr wird es eng in der Zufahrt zum Westhafen, da 4 große Fähren nahezu gleichzeitig einlaufen und wenden. Da wir ja nicht an Appetitlosigkeit leiden bestellen wir uns Pizza und Bier und schauen uns das Spektakel an. Auf dem Rückweg füllen wir unsere Einkaufstaschen mit den ersten Vorräten und verstauen diese an Bord. Anschließend machen wir noch einen Abstecher zu dem Seefahrtsmuseum. Dort werden wir von einem Einheimischen angesprochen, ob wir uns nicht seine „Silberschmiede“ und sein Segelschiff Jehu anschauen wollen. Beides ist recht abenteuerlich und interessant.
Gegen Abend zieht ein leichtes Gewitter auf. Wir verziehen uns unter Deck und bereiten mal wieder ein leckeres Fischcurry zu.

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Di., 04.07.2017
Es ist windig, bedeckt und kalt. Den Tag verbringen wir mit Shopping und stocken unsere Vorräte weiter auf😊. Zum Abend hin haben wir einen Tisch im Hafenrestaurant bestellt. Anschließend werfen wir noch einen Blick auf den Wetterbericht und beschließen kurzfristig morgen gegen Abend nach Rödhamn aufzubrechen. In einer Nacht- und Nebelaktion füllen wir die Reservekanister in den Tank, gehen zur Tankstelle, um die Kanister aufzufüllen, bunkern neues Frischwasser und schreiben die Karten. Es ist bereits nach Mitternacht, als wir uns in die Koje verziehen.

Mi., 05.07.2017
Nach dem Frühstück bauen wir nun doch die Gurtrolle für den Heckanker an der Reling von außen nach innen um, da wir schon zum zweiten Mal an der Kurbel beim Anlegen hängen geblieben sind. Anschließend geht es zum Minigolf, Martin gewinnt natürlich überlegen. Zum dritten Mal besuchen wir den Supermarkt, diesmal für ein paar Frischwaren. Die Karten finden den Weg in den Briefkasten. Ebenfalls findet ein Souvenir 😊 den Weg in unsere Taschen. Zurück an Bord bläst es immer noch mit 5/6 Bft. aus NW über den Hafen. D.h., wir nehmen erstmal nach den Anstrengungen des Tages einen Snack zu uns. Der Ankerkasten wird gespült und gegen 17:35Uhr lösen wir die Leinen und lassen uns mit Fock und Genua gen Rödhamn schieben. Nach 6,5sm erreichen wir gegen 20Uhr die absolut geniale Ankerbucht mit Anleger 😊👌👍😋.
Die Entscheidung uns von Mariehamn zu lösen war mehr als goldrichtig. Wir bezahlen das Hafengeld und sichern uns damit die letzte Chance auf Brötchen für den nächsten Morgen. Glück gehabt! Das ist zwei Anleger wert und der Wind ist wie versprochen nun fast eingeschlafen, somit genießen wir die Abendsonne im Cockpit. Als Mitternachtsschmaus gibt es noch etwas Fischcurry von Montag. Heute haben wir das 6.Mal den 60. Breitengrad überquert.


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Do., 06.07.2017
Die Sonne scheint und es pustet wieder mit 5 Bft. aus NW. Die Brötchen liegen wie versprochen verlockend auf dem Deck, inklusive eines kurzen Wetterberichts als Tütenaufschrift👍. Wie genial ist das denn😋. Brutus arbeitet schon, somit müssen wir uns um die Stromversorgung keine Gedanken machen. Etwas dicker eingemummelt machen wir uns zum Mittag auf die Schlangeninsel zu erkunden. Wir erkunden Sie Seezeichen, besuchen das Radiomuseum und die Galerie, buchen uns gegen Abend eine Stunde die Sauna, bezahlen die Hafengebühr und kehren mit frisch geräuchertem Lachs zurück zur Maxima. Der heutige Snack besteht aus Åland-Brot mit Salat, Ziegenkäse, geräuchertem Lachs, Weintrauben, Nektarinen, Preiselbeeren und Balsamicoessig. Dazu wird ne Gallone Rotwein serviert. Gegen Abend nimmt der Wind wie auf der Brötchentüte versprochen ab und wir genießen in der Sonne bei Kaffe und Kuchen die Idylle am Hafenkontor. Nach der Sauna, die mit Holz befeuert wird, wat für ne Arbeit alles in Gang zu halten, schmeißen wir noch kurz den Grill an, bevor es um Mitternacht in die Koje geht.
Einfach ein perfekter Tag!

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Fr., 07.07.2017
Beim Erwachen ist es warm, fast windstill und sehr ruhig im Hafen. Dafür, dass wir um ca. 9Uhr ablegen wollten, sind wir spät dran. Es ist kurz vor hab zehn und wir liegen noch in der Koje😂. Egal, uns hetzt ja keiner und unser neues Ziel Käringsund auf der Insel Eckerö liegt nur gute 20sm entfernt. Also stehen wir auf, brühen uns ‘nen Kaffee und legen ab. Gefrühstückt wird unterwegs. Natürlich gab es heute wieder frische Brötchen, die in der Tüte vorne auf der Ankerklappe platziert wurden. Der darauf befindliche Wetterbericht sagt einen langsamen Törn voraus, südliche Winde 1-5m/s.
Die ersten paar Meilen motoren wir, danach wird an Segeln rausgeholt was geht. Den Blister hätte man heute gut brauchen können. Aber für ein Mal in fast drei Monaten? Also dümpeln wir dahin, sonnen uns, halten die Angel ins Wasser und genießen den richtig warmen Sommertag auf den Ålands an Deck. Die Füße haben es ins Wasser geschafft, für den Rest ist uns die Ostsee noch zu kalt. Unterwegs ändern wir das Ziel und fahren die Ankerbucht von Enskär an, die westlichste Inselgruppe der Ålands. Hier befindet sich die mittlerweile stillgelegte Küstenwachstation von Enskär, der Radarmast ist jedoch noch in Betrieb. Wir machen an der Brücke fest und sind mal wieder die einzigen Gäste, herrlich. Nach einem Spaziergang auf der Insel, hier gibt es sehr schöne Blumen die den Weg in unsere Vase finden, bereiten wir noch das Essen für die nächste 180sm entfernte Etappe vor und schmeißen den Grill an. Dies wird vorerst unsere letzte Nacht auf den Åland-Inseln sein, denn morgen werden wir den Südwind nutzen, um uns an der schwedischen Ostküste gen Norden hochzuarbeiten.


Fazit: Die Inselwelt der Ålands ist wunderschön. Die meisten Inseln flach bewaldet, der Rest steinig und karg. Die Häfen in einem tollen Zustand, die Menschen überfreundlich und hilfsbereit. Die Temperaturen hätten höher sein können für diese Jahreszeit, was jedoch den Vorteil hatte, dass kein Hafen überfüllt war, sondern idyllisch und ruhig. Somit haben wir es vorgezogen wenig zu Ankern und uns stattdessen dem Land zu widmen. Am arbeitsintensivsten war die mit Holz betriebene Sauna auf Rödhamn. Während der Saunagänge musste zusätzlich zum Aufguss das Holz im Ofen nachgelegt werden, der Warmwasserboiler nachgefüllt werden, die Eimer zum Duschen mit wohl temperiertem Wasser gefüllt werden und beim Verlassen das Feuerholz aufgefüllt werden.

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Sa.,08.08.2017
Mit Hilfe des Weckers verlassen wir kurz nach 9Uhr die Brücke von Enskär. Good by Ålands! Für die nächsten Tage erwartet uns ein leichter Südwind, wir holen alle Segellappen raus die wir haben und machen es uns im Cockpit bei Sonnenschein und Rückenwind, Kurs 0 Grad, Ziel Ulvö, gemütlich🤗. Gegen 21Uhr verlässt uns der Wind und wir müssen leider zur Yanmarfock greifen.
Kurz bevor sich die Sonne vor uns im Meer versenkt taucht hinter uns der Vollmond auf 😊. Die Wasseroberfläche ist spiegelglatt, jedoch werden wir von der langen Welle hin und her geschaukelt. Abgesehen vom Motorgeräusch ist es idyllisch.
Da weit und breit kein Wind in Sicht ist ändern wir den Kurs und steuern auf die schwedische Küste mit Kurs Nordwest zu. Wenn es so bleibt sind uns knappe 14 Stunden unter Motor sicher😕.


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